Natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass sie mir den Kopf öffnen. Drei Dinge waren passiert: Erstens haben sich meine beiden Gehirnhälften vertauscht, oder verwechselt, wer weiss das schon. Die Rechte ist jetzt links und die Linke rechts. Wie das mit den Vernapsungen funktioniert, fragen Sie mich lieber nicht. Ich bin schliesslich keine Wissenschaftlerin. Nur Anwenderin. Ich trage mein Gehirn für gewöhnlich mit mir herum und wende es an. Ohne Genaueres darüber zu wissen. Zweitens fiel ich mit dieser Verwechslung in einen illustren Zustand, der es mir ermöglichte, die Dinge, die ja vorher immer rechts gewesen waren nun von links zu betrachten, und umgekehrt. Ich trank meinen Kaffee also zum Beispiel schwarz und nicht mehr weiss, und auch nicht mehr aus einer Tasse, sondern … fragen Sie lieber nicht. Ich ging nicht mehr bei Grün über die Strasse, sondern bei Rot. Und wer weiss, was ich sonst noch getan hätte, wenn nicht Drittens mein Kopf voll vom Rauschen eines Morgens vom Hals gefallen wäre. Er konnte sich einfach nicht mehr halten. Knickte ein, brach die Verbindung ab. Und wenn ich mehr von diesen Synapsen wüsste, was ich ja nicht weiss, weil ich keine Wissenschaftlerin bin, hätte ich vermutlich noch rechtzeitig reagiert und den Reset-Knopf betätigt. Das ist der, der Alles wieder in die Ausgangslage zurückbringt. In die Standardeinstellung. Eben für Nichtwissenschaftler wie mich. Da kommt man doch nicht drauf. Und jetzt, da mein Kopf auf dieser sterilen Glasplatte liegt, geöffnet ist und durchleuchtet, ist es wohl das Beste ich lösche alle Daten, bevor sich das Gehirn einschaltet.