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Jenseits

Autorenbild: NM.NM.

Als eines Tages der Kämpe im Raum stand, mitten im Raum, schäumend vor Wut und Aufregung den Ort ausfüllte, der als Ort ein Raum war ohne Auslegung der Grenzen. Jedenfalls diesen einen Tages brodelte es ungeheuerlich. Ein Meer aus Blubberblasen platzte unaufhörlich vor Ihren Augen, dass sie sich veranlasst sahen, ihre Brillen abzunehmen, damit die Spritzer nicht ihre Sicht einschränkten, obwohl bereits hersehbar. Sie würden nicht sehen können. Denn diese zwei Gläser, die ihnen das Tor zur Sichtbarkeit öffneten und ohne die sie blind waren, also scheinbar blind, denn sie sahen durchaus etwas ohne Brille, eben nur nicht scharfsinnig. Und wenn sie ihre Brillen nun abgenommen haben würden – dieses einen Tages – konnte das nur bedeuten, die Unschärferelation des Seins würde sich entfalten und eine Wahrheit. Verändern. (Nicht sofort und auch nicht so, dass sie es merkten, nur soviel es eben brauchte für folgsame Seelen.)

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Warum aber diese Wut? Diese aufbrausende Gischt?

 

Wir befinden uns an einen dieser «eines Tages» Tage (und hier setzt bereits Futur II ein, Präteritum wäre unangemessen, und Präsens ist vergänglich), welche für solche Lebewesen (+Clients+++), also dich und mich, von entscheidender Bedeutung sind (gewesen sein werden).

 

Es ist nicht bekannt, dass jemals eine derartige Blubberblasenschaumraumausfüllwolke angekündigt worden ist. Auch wenn unaufhörlich neue Grenzen gezogen werden, um vorbereitet zu sein auf dieses und jenes. Es kommt immer ein anderes Jenseits. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, woher die Zusätze (Höhlenbewohner = Vorvorvergangenheit) kommen.

 

Die Klientel (auch wenn die Benennung des Geschlechts in Futur II unbedeutend sein mag: eine Brille ist eine Brille ist eine Brille in einem Gesicht, … und Gesichtslosigkeit ist auch ohne den Gedanken des Sichtbaren unmöglich), sie wird also mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit (Statistik ist kritiklos) die Brille absetzten, sobald die ersten Bläschen platzen. Und Peng!

Vergessen ist der Vorsatz

Vergessen die Weisheit der Ahnen

Die im Universum den Raum offenhalten

Für Feiertage

Und solche die es werden wollen

 

Augen als Scheibenwischer der Seele, als solche da zu reinigen das Sehen und Gesehene von verklärendem (Ab)Schaum. Der an sich nützlich sein kein, keine Frage. Aber die Dosis, liebe Patientinnen und Patienten, die Dosis! Macht das Gift. Das eines Tages den Raum ausfüllt und die Seelen beschmutzt (haben wird).

 

Masslos angekündigter Verfall

Massenhafte Ankündigung

Verfallenes Mass

 

Und die Giftmischer bringen sich in Sicherheit, um im Trichter der nackten Existenz das Leben zu sichern, das ausgeschöpft und verwahrlost an den Rändern dahindämmert und auf ein bescheidenes Erwachen hofft. Jenseits Diesseits.

Nadeshda Müller - CH - 6006 Luzern -  © 2017 NM.  -  aktualisiert 2025 -  Erstellt mit Wix.com

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